Der Harvestehuder Kammerchor wurde 1980 von Claus Bantzer, seinerzeit Organist und Kantor an der Kirche St. Johannis in Hamburg-Harvestehude, gegründet und bis zum Jahr 2017 künstlerisch geleitet.
Im Laufe seines Bestehens hat der Chor bei verschiedenen Wettbewerben Preise gewonnen und sich durch eine rege nationale und internationale Konzerttätigkeit einen hervorragenden Ruf erworben. Virtuosität, ein homogenes Klangbild und solistisch ausgebildete Stimmen zeichnen ihn aus. Das vielseitige Repertoire des Ensembles umfasst Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart.

Eine Besonderheit des Harvestehuder Kammerchors war über viele Jahre die Gestaltung experimenteller Konzerte, die Musik mit anderen Kunstformen verbinden. Themenkonzerte führten zur Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie zum Beispiel Lena Stolze, Victoria Trauttmansdorff und Christoph Bantzer sowie der Ballettschule John Neumeier oder dem Lichtkünstler Michael Batz.
Neben seinen exquisiten a-cappella-Programmen konzertierte der Harvestehuder Kammerchor wiederholt mit renommierten Instrumentalensembles wie zum Beispiel Ensemble Resonanz, Philharmonisches Staatsorchester Hamburg, Symphoniker Hamburg, Elbtonal Percussion, ensemble reflektor, Das Kleine Konzert und mit angesehenen Dirigenten wie Kent Nagano, Sylvain Cambreling oder Hermann Max.
Das weite künstlerische Spektrum wird durch zahlreiche CD-Aufnahmen des Ensembles dokumentiert, die sowohl geistliche als auch weltliche Kompositionen aus fünf Jahrhunderten umfassen.
Immer wieder wurde der Kammerchor zu Konzertreisen eingeladen, die ihn in zahlreiche Städte Deutschlands (u.a. Dresden, Stuttgart, Lübeck), ins europäische Ausland (zum Beispiel Italien, Niederlande und Frankreich) und nach Übersee (Kanada, Brasilien) führten.
Seit Beginn 2018 wird der Harvestehuder Kammerchor von Edzard Burchards künstlerisch geleitet. Der Schwerpunkt des Chores liegt seitdem vor allem in der Erarbeitung von anspruchsvollen Werken der Chorliteratur aus allen Jahrhunderten. Dabei beschränkt sich der Chor nicht nur auf reine a-cappella-Musik, sondern befasst sich auch mit oratorischen Werken und mit Kompositionen für Chor und einzelnen Instrumenten wie Klavier oder Harfe.
Auf Einladung des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg wirkte der Chor bereits mehrfach bei Konzerten in der Elbphilharmonie mit und trat ebenfalls in der Laeiszhalle auf.
Im Jahr 2019 gab der Kammerchor mit der Aufführung von Mendelssohns Oratorium „Paulus“ das Abschlusskonzert des Festivals Alte Musik Knechtsteden, welches vom WDR übertragen wurde. Zudem konzertierte der Harvestehuder Kammerchor bei internationalen Festivals in Toulouse, Auch und Montauban.
Nach der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 meldetet sich der Harvestehuder Kammerchor zurück mit englischsprachiger Chormusik aus Romantik und Renaissance und einem weiteren Programm mit Musik von Orlando di Lasso.
Im Oktober 2022 feierte der Chor endlich sein 40-jähriges Bestehen mit einer Aufführung der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach in Zusammenarbeit mit dem namhaften Barock-Orchester Ensemble Schirokko.
Mit diesen herausragenden und einzigartigen Konzerten markierte der Chor aufs Neue seine stilistische Vielseitigkeit und sein hohes künstlerisches Niveau.
Im darauffolgenden Jahr widmete sich der Chor unter anderem der Wiederentdeckung von Werken des Komponisten Hans Gàl, der 1933 Deutschland verlassen musste. Höhepunkt war dabei ein Konzert in der Anwesenheit der Tochter des Komponisten, die über das Leben im Exil berichtete.
Neben gemeinsamen Projekten mit dem Philharmonischen Staatsorchester und den Symphoniker Hamburg stand im Jahr 2024 das Schaffen des schweizerischen Komponisten Frank Martin im Zentrum. So führte der Harvestehuder Kammerchor zunächst die „Messe für zwei vierstimmige Chöre“ auf. Es folgten Aufführungen des großen oratorische Werkes „Golgotha“ beim Festival Alte Musik Knechtsteden und in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Reflektor und der Rheinischen Kantorei.
Im Oktober 2024 führte eine Reise den Chor nach Italien. Dort wurden Konzerte mit Werken von Frank Martin, Olivier Messiaen und Claudio Monteverdi in Venedig, Vicenza und Schio aufgeführt.

Der Chor probt regelmäßig montags ab 19:30 Uhr in der ev. luth. Epihanienkirche Hamburg, Großheidestr. 44.

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 Fotos: (c) Adele Marschner
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